Einzigartig in der Produktpalette, nachhaltig und sozial ausgewogen, so präsentierte Papiertechnologe Rene Altenau den Hoyaer LandFrauen zum Auftakt der Vortragsveranstaltungen Anfang Oktober 2022 die in Hoya ansässige Papierfabrik „Smurfit Kappa“. 3,5 ha Betriebsgelände, 420 Mitarbeiter – davon 28 Auszubildende -, dies sind nur ein paar Eckdaten der seit 1953 in Hoya praktizierten Papier- und Kartonherstellung. Global haben sich 46.000 Mitarbeiter auf drei Kontinente in 35 Ländern und 356 Werken der Verpackungsindustrie im Namen der Smurfit Kappa verschrieben. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Innovation, Professionalität in Sachen Recycling und modernstes Firmenmanagement, davon konnte Rene Altenau die LandFrauen überzeugen. „PM2“und „PM4“, das sind die Herzstücke des Hoyaer Unternehmens. Hier werden Wellpappenrohpapier und Faltschachtelkarton hergestellt, und zwar in einer Menge, die für den Laien unvorstellbar ist. Unter der Bezeichnung „White Lined Chipboards“ wird in der Weserstadt Verpackungsmaterial hergestellt, das sowohl Verwendung in der im Pharma- und Kosmetikbereich als auch in der Lebensmittelindustrie findet.
Eigentlich gehöre der 75m hohe Fabrikturm auf dem Gelände zur Skyline Hoyas, trotzdem wird dieser in Kürze zurückgebaut. Hintergrund sind die Erhöhung der Energieeffizienz sowie eine Verringerung des CO2-Ausstoßes. Zwar komme durch den Schornstein nur Wasserdampf, beteuerte Altenau, aber eben dieser Wasserdampf könne effizienter eingesetzt und einem Nachhaltigkeitskreislauf zugeführt werden. Auch durch die Verlegung des Transports von Altpapier, Papier und Karton auf die Schiene könnten die Straßen zukünftig von 8.700 Lastkraftwagen entlastet werden. Diese Ziel habe sich Smurfit Kappa bis 2025 gesetzt.
Insbesondere auf die vielen Fragen der Hoyaer LandFrauen zum Altpapier und der Wiederverwendung gab der Papiertechnologe geduldig Antwort und erläuterte die Arbeitsschritte der Aufbereitung des Recyclingmaterials im Pulper, in dem die wiederverwendbaren Fasern von den papierfremden Materialien, den sogenannten Spuckstoffen getrennt werden. Die größte Sünde sei es im Altpapier Styropor zu entsorgen. Letztendlich lasse es sich nicht zu hundert Prozent herausfiltern, zum anderen sei ein enormer Energieaufwand erforderlich. Insoweit appellierte Rene Altenau auf eine sorgsame Sortierung des hauseigenen Altpapiers.