„Wenn sich die Interessen zwischen Erwachsenen und Kindern unterscheiden, dann gibt es Machtkämpfe. Aber diese Machtkämpfe sind total normal und gesund, aber eine Herausforderung für alle Seiten.“, begann der Erziehungsexperte Thomas Rupf aus Bad Segeberg seinen Vortrag. Jeder Mensch erlebe bis zu 100 Machtkämpfe am Tag und Rupf versicherte „Es gibt keinen Gewinner“. Aber insbesondere Kinder entwickelten Strategien ihre ich-zentrierten Ziele durchzusetzen: nicht hinhören, diskutieren bis ins Unendliche, Wutausbrüche oder auch auf die Tränendüse drücken. Ältere Kinder zögen es vor zu lügen und die Eltern auszutesten. Entscheidend sei, wie Eltern damit umgingen. "Nicht diskutieren!", dieser Ratschlag zog sich wie ein roter Faden durch den Vortrag. "Wer diskutiert, hat schon verloren", versicherte Rupf. Durchhalten, aushalten, konsequent bleiben und handeln, wenn es drauf ankomme. „Bringen Sie Ihr Kind zur Not im Schlafanzug zur Kita, wenn es trödelt und sich nach mehrmaliger Ermahnung nicht anzieht“, empfahl der Referent. Wichtig sei zu erkennen, dass es Bereiche gebe, in denen nur Eltern entscheiden dürften, wie bei Fragen der Sicherheit, der Gesundheit und der Schulpflicht aber auch in Situationen, in den Kinder bewusst störten. Aber es gebe auch Bereiche, in denen die Kinder die Entscheidungshoheit hätten, wie bei der Auswahl der Ernährung, dem Chaos im Kinderzimmer und insbesondere bei der Wahl der Freunde.
Im Anschluss an das Referat hatten die Gäste die Gelegenheit Erziehungsfragen aus dem persönlichen Umfeld zu stellen.