Die eigene Geschichte, das Erlebte, die Gefühle, die Höhen und die Tiefen des eigenen Lebens an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben, das empfahl Gesine Lange den Hoyaer LandFrauen anlässlich der traditionell Ende des Sommers stattfindenden Frühstücksveranstaltung. Und diese Botschaft zog sich wie ein roter Faden durch die Biographie der heute in Ritterhude lebenden Tochter des Bundespräsidenten a.D. Joachim Gauck. 240 Gäste fesselte die ehemalige Pastorentochter an ihre Lippen, als sie über ihre Kindheit, die Zeit in Vorschule und Schule in der ehemaligen DDR berichtet, tiefsinnig, nachdenklich, authentisch, aber auch mit Humor gespickt. Das Erleben von Freiheit, das Reisen ohne Grenzen übermanne Gesine Lange in den unterschiedlichsten Situationen ihres Lebens. Auch zu Zeiten der DDR habe sie „viele Sehnsüchte im Herzen“ gehabt, die „verschlossen“ bleiben mussten. Aber sie habe auch die Erfahrung gemacht, dass man etwas verändern könne, wenn man zusammenhalte. Und diesen Zusammenhalt habe sie in der Kirchengemeinde unter Gleichgesinnten gefunden, hier sei eine andere Sprache gesprochen worden. Gesine Lange ist dankbar und froh, dass diese Zeit hinter ihr liegt, aber sie dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb spreche sie gerne in Schulen, bei Landfrauenvereinen und zu anderer Gelegenheit als Zeitzeugin über diesen Lebensabschnitt. Demokratie sei ein schwieriger Weg, Diktatur ein einfacher. Aber es lohne sich den schwierigen Weg zu gehen.